12 September 2025
Telegram Channel «Helfried» created
15 September 2025
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mich in Sozial-Media probieren und hier zunächst von unserer Indien-Reise berichten. Falls du Interesse hast, komm in meinen Kanal über den Einladungslink: https://t.me/+2G7wVMRO2PMyZWYy

Rückmeldungen gerne in dem zugehörigen Chat.
Viele Grüße, Helfried
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Lützkewitz17 ist winterfest. Dir Äpfel ernten Smita und Hendrik und Annelie und Ivonne fangen an, einzuziehen.
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16 September 2025
Es geht ab München mit perfektem Fensterplatz. Wir sind ganz schön aufgeregt. Ankunft in Delhi mitten in der Nacht.
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17 September 2025
Hallo allerseits, gut in Indien angekommen, richten wir uns neu ein. Telefonisch bin ich nicht erreichbar, aber hier und per Email.
Namasté
Helfried
Straßenunverkehrsordnung
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Erste Lernschritte: das erste Riksha gibt nach 50m mit Motorschaden auf. Das Zweite Riksha fährt uns in die entgegen gesetzte Richtung zu einem Touristenbüro. Das Dritte Riksha will den 3fachen Preis, aber wir haben schon etwas gelernt, und das Vierte Riksha (alles tuktuk) bring uns für 100 Rupien zum gewünschten Ziel.
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00:07
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Spirituelle eindrücken beim Abend Spaziergang in Delhi.
Morgen früh geht es mit der Bahn nach Rishikesh.
Geko Begleitung beim Abendessen.
18 September 2025
Unser erster Tag in Delhi war sehr aufregend. Julia hatte ein wenig Muffensausen, dass uns die soziale Dichte in Indien erschlagen würde, aber so war es nicht. Diese Stadt mit 34 Millionen Einwohnern ist äußerst lebendig, unglaublich viele, viele, sehr viele Menschen (überwiegend Männer zwischen 20 und 35), die aber wie ein großer Schwarm in dieser hohen Dichte mit einander in Verbindung stehen. Wir laufen durch einen wirklich rappelvollen Basar, Menschen und Mopeds (die teilweise nur von Luft und Liebe zusammengehalten werden) treten sich scheinbar auf die Füße, aber keiner rempelt sich an, ja, man berührt sich nicht einmal. Und keiner kommt ins Stocken. Wie von unsichtbarer Hand gelenkt, werden die einen etwas schneller (und hupen, dieses Hupen ist unglaublich), die anderen etwas langsamer und es fließt durch die Gassen. In Deutschland wäre so etwas ganz anders: Der eine hat Vorfahrt, der andere hat zu warten. Wir beide sind sehr angetan von den Eindrücken dieser quirligen Stadt - was aus unserem komfortabel klimatisierten, schallgedämmten Hotelzimmer mit Roof-Top-Restaurant nebst Unterhaltungsgecko nicht ganz so schwierig ist.
Grüße (und Text) von Julia
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19 September 2025
H
Helfried - Kanalbegleitung 18.09.2025 18:37:41
Bahnfahrt ging gut. Ungewöhnlich war das liegen, auch tagsüber. Außerhalb des klimatisierten Wagon, wollte ich aber doch nicht sein. Die vergitterten und übervollen wagen sind immer noch wie in alten Filmen, nur live inklusive Geruch.
Die nächsten Tage machen wir Ayurveda-Yoga Kur in Yancure Retreat in Rishikesh. Die erste Massage war für mich grenzwertig schmerzhaft aber mit anschließend Damfbad alles gut.
Sorry, ich habe gestern Kanal und Gruppe verwechselt.
Heute der erste volle Tag im Ayurveda Retreat. Anamnese mit dem Ayurveda-Arzt, Einlauf, bitterer Ghee-Tee, schwitzen in nassen Decken, mit Plastikfolie umhüllt, eine Patra-Potli-Massage und gleich noch Tanz-Meditation.
Der Ort ist schön gepflegt und sauber mit einem wunderschönen Blick vom Balkon. Nur leider wissen wir noch nicht, wie man im die Natur kommt. Ein Spaziergang durch den Ort war eher abschreckend, dreckig, vermüllt, laut. Am Ganges Ufer zu stehen war irgendwie erhaben, aber praktisch unromantisch von einer Baustelle aus.
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20 September 2025
Es wird... Der Zugang in die Natur ist ganz einfach die Leiter an der Mauer runter und dann geht es durch die grüne, aber matschig Wiese und knöcheltief durch den Ganges-Seitenarm in den Wald des Naturschutzgebietes. Ein wenig Angst vor Würmern und Ungeziefer bleibt. Den öffentlichen Ganges-Zugang mit rituellen Baden und Meditation neben heiligen Kühen gab es beim "Ganges walk".
Die Abhyangha-Massage und der shirodhara-Stirnguss hat mich leider nicht so abgeholt, wie der Ruf von Ayurveda erwarten ließ. Vielleicht hatte ich auch einfach den berühmten "dritten Tag". Das Ausfüllen der Ausländerrechtlichen Meldeformulare hat mit Unterstützung dennoch Stunden gedauert. Mit Julia fühle ich mich hier sehr wohl.
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21 September 2025
Heute war ein guter Tag. Die Patra-Potli-Massage, d.h. Kräuteröl mit stoffstempeln aufgetragen, war wunschgemäß sehr langsam und sanft. Spannend und schön war die naturheilkundliche (nicht klassisch Ayurveda) lehmpackung mit anschließend baden im Ganges-Seitenarm. Dabei war dem Lehm Sandelholzpulver und andere ayurvedische Zutaten beigemischt.
Eine Version einer Om bzw AUM-Meditation war auch inspirierend, wobei je 7x Aaa und Uuuu und Mmmmm mit chakrakonzentration gechanted wird.
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23 September 2025
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Nachtrag schlammbad.
Gestern früh gab es 2 kleine grüne Pillen, und der Tag war weitgehend gelaufen. Es entsteht der Eindruck, daß ein Teil der ayurvedischen Gesundheitslehre darin besteht, die Abwehrreaktion gegen Vergiftung zu trainieren. Zumindest fühlte ich mich krank und musste dauernd auf Klo.
Abends gab es dann wieder ein Highlight für mein empfinden. Wir haben zum Mantrasingen eingeladen und laut gesungen und geklatscht und viel Gutes Feedback bekommen.
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Heute geht unsere erste Woche Ayurveda zuende und wir haben einen Ausflug nach Rishikesh gemacht. Nach der Janu-Basti-Behandlung am Vormittag ging es los mit einem Elektro-Tuktuk durch den indischen Verkehr.
Janu-Basti bedeutet Ayurvedisches Öl auf mein Knie einwirken lassen. Mittels einer anpassbaren Umrandung wird das spezielle kräuteröl cm hoch eine Weile stehen gelassen und mit infrarot Lampe erwärmt.
Chillen, shoppen, Schauen, ... und einer Arati-Zeremonie beiwohnen.
Die großen Feuerteller, die durch die Menge gegeben werden, haben mich beeindruckt und für unsere Rituale inspiriert. Der Stromausfall im Stadtviertel zwischendurch, hat wenig beeindruckt. Die Angst vor einem Blackout scheint von hier aus übertrieben.
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24 September 2025
Heute meine erste Yoga-Stunde in Rishikesh gegeben. Irgendwie ein erhabenes Gefühl, 38 Jahre nachdem ich als Einstieg in Yoga die Rishikesh-Reihe gelernt habe. Mein Englisch war grauenhaft, aber dennoch waren viele Reaktionen sehr positiv.
Julia erinnerte sich daran und erzählte, wie sie vor Jahren eine Yoga-Stunde eines indischen Yogi mit grottigem Englisch hatte, bei der sie kaum etwas verstand aber nach der Stunde ein Gefühl von Yoga hatte. Es fühlt sich crasy an, mit einem indischen Guru verglichen zu werden, ist aber auch gut geeignet dem Ego zu schmeicheln.
Der Fotograf hier unterstützt, so dass ich das viele Video-Material erst mal sichten muss.
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25 September 2025
Gestern Nachmittag gab es dann noch eine 'Face & Abdomen Mud Pack + Hot & Cold Compress Massage' mit Schlamm und nachmittags eine 'Ayurvedic Udhavartnam Massage' mit kräftigem Peeling.
Abends wurden wir zu einem erneuten Mantrasingen gebeten, welches ich dieses Mal ruhiger und musikalisch harmonischer gestalten konnte. Zum Abschluss hat sich die ganze Gruppe hingelegt uns Julia und ich haben 'jaya-jaya' teils zweistimmig gesungen.
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Heute früh bin ich um 5h30 raus, auf Initiative einer Besucherin (yogalehrerin) aus Südindien zum Shiva-Tempel Shree Neelkanth Mahadev Temple
श्री नीलकण्ठ महादेव मन्दिर, einem pilgerort für Anhänger Shivas. So früh war noch wenig los und die Luft in den Bergen sehr angenehm. Mythologie hat Shiva hier den Milchozean entgiften.
Es geht damit los, erst mal einen Teller Opfergaben zu kaufen, barfuß durch kleine Gassen voll weiterer Geschäfte zu gehen, dann im kleinen Heiligtum mit Edelstahl Gittern zum mittelgroßen Lingam geleitet zu werden, wo Wasser und Blüten geopfert werden, unter aufsich und währenddessen ein Tempelmitarbeiter die gaben des letzten Besuchers gleich wieder rücksortiert, zu Wiederverwendung. So richtig erhabene, spirituelle Gefühle kamen nicht auf.
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Dann wurde noch Räucherwerk geopfert, wobei ein Affe sich schnell mein 'Prassat' schnappte (siehe 2. film). Prassat sind süße Speisen nach der spirituellen Handlung.
Deutlich ruhiger und angenehmer zeigte sich dann der Hanuman-Tempel, etwas weiter oben, von dem der Fahrer uns abraten wollte, weil man 10' zu Fuß laufen musste.
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26 September 2025
Beim Warten auf die nächste Ayurveda Behandlung stoße ich auf ein Buch von Joseph Murphy 'The Power of Your Subconscious Mind'. 

Dabei stoße ich auf das Thema 'Vergebung'. Ein Thema, mit dem ich schon öfter gehadert habe, vor allem in Gesprächen über 'radikale Vergebung'.
Kurzfassung hier:  Jemandem vergeben bedeutet ihm etwas zu geben, nämlich meine Liebe, das bedeutet meine Fürsorge. Es bedeutet nicht, ihn zu mögen. Man kann jemanden lieben und nicht mögen.  Vergebung bedeutet vor allem, mich frei zu machen von Anhaftungen und negativen Gefühlen gegenüber der Person. Die Bewertung einzelner Handlungen kann dabei bestehen bleiben. 
Diese Erkenntnis klingt abstrakt, aber ich analysiere daraufhin meine Gedanken und Gefühle und komme zu dem Schluss, dass  ich gegenüber Personen, die mir Schlimmes angetan haben, mich emotional neutral fühle. Richtige Wut und Ärger und emotionale Ladung entwickle ich eher gegenüber Personen, die zukünftig schlimmes tun können, wenn sie so weitermachen, wie es für mich gerade aussieht. 
   So gesehen hätte ich weniger ein Thema mit Vergebung, als mit mangelnder Gedankenkontrolle und zu wenig Fokus auf die schönen Seiten des Lebens. 
   Ihr könnt diese Gedanken gerne kommentieren. Einige von euch kennen mich gut genug, um korrigierende Hinweise zu geben. Falls ihr solche Gedanken in diesem Kanal anregend oder doof findet, gerne Daumen hoch oder Runter. 
LG, Helfried
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27 September 2025
00:15
Ich mag Quellen. So allmählich entsteht ein Gefühl und drang nach neuen Aktivitäten. In einer Woche Ayurveda-Kur haben wir viele neue Behandlungen kennengelernt. Wir haben uns zwei Wochen Ruhe verordnet und beobachten den entstehenden Tatendrang erst mal nur. Der Grenznutzen täglicher Massage nimmt ab. An die tägliche Neti-Nasenspülung kann man sich gewöhnen, aber ich spüre bisher keinen Nutzen. Ähnlich die Einläufe jeden 2. Tag. Es fühlt sich schön an täglich mit Julia auf dem Bett zu sitzen oder zu liegen und mit lesen, spielen, Hörbuch hören und Wasser trinken die Zeit bis zur nächsten Behandlung zu überbrücken. Wer mich kennt, kann sich vorstellen, daß ich in solchen Tagen an Grenzen meines Wohlbefinden stoße.
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H
Helfried - Kanalbegleitung 27.09.2025 11:16:00
Bei der Betrachtung von Ayurveda denke ich zum weiteren mal, dass ein Teil der gesunden Wirkung darin besteht, an Belastungsgrenzen zu gehe. Heute eine knappe Stunde in Plastikfolie gehüllt in der indischen Sonne sitzen gehört für mich zu den krasseren Übungen. In meiner Kindheit hatte die Devise 'was nicht tötet härtet ab' keinen so schlechten Ruf wie heute. Irgendwie fühle ich mich bei der heutigen Behandlung daran erinnert.
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Julia hat heute auch ihre erste Yoga-Stunde in Rishikesh gegeben.
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28 September 2025
00:12
Sonnenaufgang am Ganges in Rishikesh
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Gerade von einem Ausflug zurück gibt es viel Trubel um schlangenalarm. Da halte ich mich raus.
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Der große, schön saubere Sivananda-Ashram machte einen recht ausgestorbenen Eindruck. Statt Yoga dort (nur für Männer) sind wir in eine wunderschöne 'Sound-Healing' Session gegangen, mit Blick von oben über den Ganges.
Die Lust auf Essen gehen war groß, aber das Völlegefühl ist auch größer als nach dem ayurvedischen Essen in der Kur.
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30 September 2025
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Nach der heutigen 'Schwedischen Massage', die unseren heimischen Vorstellungen von Massage am ehesten entspricht, sind wir über die Janki-Jhula nach Niketan gefahren, einem Stadtteil der sauber, ruhig und voller Spiritualität ist. Der 'Beatles-Ashram' ist verfallen und über dem Eingang steht Tieger-Ressort. Die berühmte Band, die hier keiner kennt, hat hier mehrere Monate mit höchster musikalischer schaffenskraft bei Maharishi Mahesh transzendentale Meditation praktiziert.
Leider waren wir spät dran und wollten die 12€ Eintritt dafür nicht investieren. Statt dessen ein Spaziergang durch den Wald zum Bhootnath Temple Rishikesh mit Weihung und herrlichen Ausblick.
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Fußgänger-Brücke über den Ganges.
Beim Parmarth Niketan Ghat (bei Google als Badestelle benannt) war gute Stimmung mit Konzert und Arati-Zeremonie.
Hier war lebendige Spiritualität zu spüren.
2 October 2025
00:22
Unsere Ayurveda-Kur ist vorüber. Wir haben ein günstiges Hotelzimmer in Rishikesh, Laxman-Jhula. Der Soundtrack entspricht den Klischees.
Diese Tage war mehr los, als ich hinterher komme, zu schreiben. Nach der Kur gehen mir Gedanken der Selbstreflektion durch den Kopf, die versuche aufzuschreiben, aber mit der Verständlichkeit noch nicht zufrieden bin. Der Text kommt noch. Da landen wie 'zufällig' im Satsang von Sadhviji im lebendigen Niketan Ashram 'Parmarth' und sie spricht vieles aus, was ich schreiben wollte. Wer mag kann mal direkt in ihrem kanal reinschauen.

https://www.youtube.com/live/3LiUFkjSdO4?si=Gw-DpEF_qMXDj7fz
Im little-buddha-cafe ist es gemütlich und ich kann mein hier erworbenes Tablett ausprobieren. Der Goa-beach am Ganges ist schön, aber Baden trauen wir uns doch nicht.
Wir lassen es uns gut gehen und bestaunen die Feuerkelche, die beim Arati durch die Menge gegeben werden. Das Inspiriert für die Feuerreinigung bei uns.
Heute wird Dussehra / Vijaya Dashami gefeiert, der Sieg von Rama über Ramana. Wir lauschen der Tanzdarbietung dieser Geschichte.
3 October 2025
Der morgen begann früh um 4h, doch dann hat uns das Taxi 45' warten lassen. Zum Kunjapuri Temple auf 1600m höhe mit halsbrecherischer fahrt durch die Nacht, um einen wunderbaren Sonnenaufgang zu erleben.
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Dann musste ich noch was aus dem Ayurveda-Zentrum holen, wärend Julia im freedomcafe chillen konnte. Für die tour entschied ich, mich dem indischen Straßenverkehr mit dem Moped. Das ging ganz gut. Nach so viel Verkehr hab ich noch mal grobe eckdaten recherchiert. Obwohl Deutschland ungefähr 50x mehr Motorfahrzeuge pro Einwohner hat, als Indien, hat Indien ungefähr 5x mehr Verkehrstote pro Einwohner. Ob ich dabei hinter dem Steuer sitze oder passiv teilnehme, spielt vermutlich keine rolle.
4 October 2025
Selbstreflektion zum Abschluss der Ayurveda-Kur. Ein wenig mehr Text, von dem ich selbst denke, dass es für viele nicht sehr interessant ist, aber vielleicht für einzelne. Ich teile das mit euch, weil ich nicht der einzige alte weiße Mann bin, der viele Möglichkeiten hat,  aber es häufig nicht schafft, über seinen Schatten zu springen.
 
Ich bin ein alter weißer Mann.  Das ist erst mal ein Fakt. Und ich ertappe mich immer häufiger dabei, negative Klischees davon zu erfüllen. In einem Spiegelartikel letztes Jahr wurde die “Ansprüchigkeit” als schwieriger Teil des  ‘alten weißen Mannes'  herausgearbeitet. Etwas verkürzt ausgedrückt entsteht die typische Unzufriedenheit aus enttäuschten Erwartungen.  Welche “erwartbaren Erwartungen” kann ich haben, wenn ich hier in Indien eine Massage buche und der Masseur wenig auf meine erklärten Bedürfnisse eingeht?  Er möchte mit 300€ Monatseinkommen seine Familie ernähren und versteht mich rein sprachlich nicht so gut. Dies ist nur ein Beispiel von einigen, wo ich meine  Stimmung mit Unzufriedenheit herunter gezogen habe. Der alte weiße Mann wird mir auch von anderen gespiegelt. Ich habe zwiespältige Gefühle und bin verunsichert auf verschiedenen Ebenen, unter anderem, da manches nicht mehr  so einfach geht wie früher.  

Ideal wäre, wenn ich hier in Indien, wo Shiva mit seiner Transformationskraft dauernd angebetet wird, eine positive Entwicklung voranbringen kann. Ich bin so dermaßen reich gesegnet, sowohl ökonomisch als auch bezüglich Bildung, Möglichkeiten und in meiner Liebesbeziehung. Aber ich schaffe es nicht, Freude auszustrahlen, noch nicht einmal Zufriedenheit.  Das belastet meine Mitmenschen und mich selbst, da mir Lebensfreude verloren geht. Man könnte auch sagen, dass das einfach dumm ist, aber wie kann ich dieser Entwicklung entgegenwirken?
Das Tolle ist, dass es in der spirituellen Welt von Yoga und Tantra viele Antworten gibt auf die Fragen 'Warum?' und viele Lösungen dafür, wie die  individuelle Situation verbessert werden kann. 
Kurz gesagt, fällt es mir schwer, meine Anhaftung an mein Selbstkonzept (auch ‘Ego’ genannt) überwinden.  In meiner  westlichen Kultur von Tauschensgeschäften glaube ich, Anspruch zu haben auf Leistung und Gegenleistung.  In einer Kultur, in der menschliche Bedürfnisse  und Freundschaft einen höheren Stellenwert haben als vorteilhaftes Tauschen, sähe es schon ganz anders aus. Und wenn wir uns als leuchtende Energiewesen sehen, die im göttlichen Spiel (Lila) interagieren, gibt es jede Menge Gründe, sich einfach zu freuen. 
Barry Long schrieb irgendwo: ‘Du hast kein  Recht, unglücklich zu sein.’ Jan Fries beschreibt in seinem grundlegenden Buch des Kaula Tantra eine tantrische Richtung, deren spirituelle Hauptpraxis darin besteht, grundlos glücklich zu sein. Meine Kollegin Birgit schwärmt von Wuwei, einem ‘nicht tun’. Hier z.B. zwingt mich niemand zur Massage. Ich habe freie Handlungsmöglichkeiten und Versuche zu verstehen, warum ich so unzufrieden reagiere. Zufriedenheit (bzw. Unzufriedeheit) ist  ein Gefühl. Wenn ich die Verantwortung für meine Gefühle übernehmen will und weiß, das Gefühle oft das Ergebnis von Glaubenssätzen sind, gibt es eine Richtung zu suchen und meine Glaubenssätze zu prüfen.

Ein Inspirierende Aspekt am indischen Hinduismus ist die Gleichzeitigkeit verschiedener Weltbilder und Gottheiten. Theoretisch haben wir die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt frei zu entscheiden, welchen Aspekt wir ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit stellen wollen, hier z.B. meine Glaubenssäte über Tausch, Mitgefühl oder Energiespiele. Wenn uns nicht unsere Emotionen und alten Muster einen Strich durch die Rechnung machen, sondern das höhere Selbst seine Freiheit behält. 

Wenn meine Bedürfnisse so einigermaßen befriedigt sind, sollte es normal sein, mich der Bedürfnisbefriedigung meiner Mitmenschen zu widmen, egal wie eine etwaige Tauschbilanz gerade aussieht. In Notzeiten gelingt das sehr vielen Menschen leicht. Aber im Alltag grätschen oft alte neurotische Muster, bzw. die Unersättlichkeit früher frustrierter Bedürfnisse hinein.
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In meinem konkreten Beispiel war in der Ayurveda-Kur viel kontemplative Zeit bis zur nächsten Behandlung, die sich für mich wie “Warten” angefühlt hat. “Warten” beinhaltet für mich eine schwer erträgliche Erinnerung an frühkindliche traumatische Erlebnisse. Das würde eine Erklärung liefern, warum ich in der Kur so schlecht drauf war, und der ansprüchige alte weiße Mann so zum Vorschein kam. Stress lässt uns auf alte Muster zurückgreifen und macht schlummernde neurotische Anteile sichtbar. Vor allem, wenn gar keine konkreten gefährlichen Situationen zu Disziplin zwingen.
Gestern Abend sind wir spontanen Impulsen folgend in einem Satsang mit Sadhvi Bhagawati Saraswati im Niketan Ashram gelandet. Sie hat eine beeindruckende Ausstrahlung und sie hat sehr weise Dinge gesagt. Zum Beispiel hat sie in Erinnerung gerufen, dass wir uns ganz oft immer wieder neu entscheiden können. Wenn wir morgens unserem Anspruch nicht gerecht geworden sind, können wir uns mittags dennoch entscheiden, unserem Anspruch gerecht zu werden. Und wenn es mittags auch nicht klappt, spricht nichts dagegen, uns abends neu zu entscheiden.
Und wir müssen auch nicht ständig “für andere da sein”, sondern es dient unserer eigenen Lebensfreude, liebevoll zu handeln. Ich benutze das Wort ‘Liebe’ gerne synonym für ‘Fürsorge’, was bedeutet, sich an (menschlichen) Bedürfnissen zu orientieren. Dann herrscht ein anderes Set von Glaubenssätzen und ich komme zu anderen Gefühlszuständen.

Ich übe mich seit gestern mal wieder in 'Freundlichkeit' und bekomme nicht nur positive Rückmeldungen von Julia, sondern fühle mich auch spürbar besser. So oft ich es schaffe, meine Blick auf aktuelle Situationen zu shiften und von “oben” drauf zu schauen und mit “Energiebällen zu spielen”, wird  das Leben hier nicht nur freundlicher, sondern auch lustiger. Anlässe dazu bietet Indien jede Menge.
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Heute ein chilliger tag, mit zwei Yogastunden, beide sehr gut. Morgens bei der Nada-Yoga-Schule (detailreich fordernd) und Nachmittags im Parmarth.
Beim Satsang mit Sadhvi blieben zwei Kersätze hängen:
1) Recht haben oder in Beziehung bleiben?
2) Sprechen sollte sein:
1. Richtig,
2. Freudlich und
3. Hilfreich
Sonst lieber schweigen.
Der ganze Satsang wieder auf youtube in der timeline, siehe oben.
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Der Affe fiel dann leider runter und wurde vom Hund gebissen. Was so süß aussah war wohl ein Missverständnis.
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https://www.instagram.com/reel/DPWWAC5j5RJ/?igsh=M3ZlNDgzd3I2aDVy
Das Ayurveda-Zentrum zeigt mich, als ihren Yogalehrer. Ich freu mich, und wundere mich ein wenig.
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5 October 2025
Wieder ein voller Tag. 6.30 Yoga und Meditation im Partarth-Ashram wärend Julia ausschlafen kann. Spazieren, Apotheke suchen (Halskratzen, Klimaanlagen), fremden Menschen begegnen, Massage im Hotel (echt gut).
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Tuchyoga/Arialyoga im Karmatic yoga in Tapovan war anspruchsvoll und für mich inspirierend.
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Zum Ausklang des Tages im gediegenen Ambiente zu fast europäischen preisen im fast leeren ganga-view-cafe mit live Hintergrundmusik. Und deutlich lebendiger mit Mantragesang essen. Aber die meiste Lebendigkeit fand ich im Krishna-Tempel.
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6 October 2025
Heute hat es kräftig geregnet, wovon ich keine bilder gemacht habe. Bei dehradun soll es wieder überschwemmungen gegeben haben. Wichtigstes Ereignis war ein Gespräch mit Chetan (https://maitreyakundaliniyoga.com/), der schon einige Seminare für Kundalini Tantra in Leipzig gegeben hat, ob er bei uns was anbieten möchte. Er scheint einiges drauf zu haben.
7 October 2025
Jetzt hebt gleich der Flieger nach Mangaluru ab.
8 October 2025
Gestern ging es mit auto bei Regen von Rishikesh nach Dehli. Dort ein Besuch der Nationalgalerie für moderne Kunst und dann mit dem Flugzeug nach Süden an die Küste nach Mangaluru.
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Heute wurden alle möglichen Klisches übertroffen. Sonnengruß am indischen Ozean im Schatten der Kokuspalmen. Traditionelle Fischer am Strand beim Netze säubern. Auf der modernen Campus der technischen Hochschule bekommen wir von Studenten den Tipp für Backwater Kayak und abends Fisch essen.
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10 October 2025
Gestern ging es nach einer kleinen Strand-Meditation - in die Wellen schauen - in die West-Gats ( Berge ).
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Wir haben uns ganz dekadent fahren lassen, für 30 Rupien pro km. Öffentlicher Buss hätte nur ein 10tel gekostet, aber heutige Kostprobe in Busfahren hat die Entscheidung auf längere Strecken eher bestätigt. Und der Buss war leer.
Unsere Unterkunft hier in den Bergen ist mal was anderes, als die bisherigen Hotels. Familiengeführte Hütten zwischen Reisfeld und Betelnuss-Palmenplantage. Ohne Klimaanlage, dafür ruhig, wenn man von den Regentropfen und Zikarden absehen kann.
Sehenswürdig waren die Jogg-Falls Wasserfälle, leider wegen Bauarbeiten an der Tourismusinfrastruktur nur von Ferne zu sehen.
Spannend fand ich die kleine Wanderung mit Abstecher in den Djungle und durch kleine Ortschaften ohne Touristen.
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11 October 2025
Heute beim Morgenspaziergang wieder neue Einblicke. Die Kühe stehen nicht nur mitten auf der Straße, sondern liefern auch in unserer Herberge die frische Milch für den Kaffee. Handmelken bringt Erinnerungen an Kindheitszeiten. Der Naga-Tempel mitten in der Landschaft am Fluss hat mich zum meditieren eingeladen, nachdem ich etwas müll weggesammelt habe. Gelebte Spiritualität auf dem Lande. Es brannte Licht und relativ frische Opfergaben lagen da. Sie sollen vor Schlangen schützen. Weitere traditionelle Bräuche runden die Zeit ab, auf Jolly Homestay.
https://maps.app.goo.gl/grPF5UtXbRnz8KVG9
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Dann ging es mit dem 'Cab' bequem weiter zum nächsten touristischen Hotspot. Der Om-Beach in Gokarna macht den Eindruck eines Paradieses.
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Ein Freizeit-Spaß zog besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Siehe selbst und stell dir dass über Stunden, den ganzen Tag über vor.
13 October 2025
Das Urlaubsparadies hat uns. Was das Lebensgefühl an den Rand von Plessurlimmits bring. Das Wellenbaden war toll und viele weitere Eindrücke kann ich nur mit Bildern teilen.
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Die Halbmond-Bucht ist ein sehr schöner 'hidden place', der hergerichtet wird und gesäubert von überall gegenwärtige plastemüll.
Beeindruckend waren die vielen Naga-Tempel.
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Der Umgang der einfachen Fischer mit dem 'Beifang' hat mich nachdenklich gemacht.
Nächste Etappe ist die Palolem-Bucht in Süd-Goa. Wir versuchen malerische Bambushütte ohne Klimaanlage.
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15 October 2025
Die Nacht im Bhakti Kutir lief erfreulich gut. Der Miefquirl sorgte für etwas Luftumtausch, wenn auch durch das Moskitonetz davon nicht viel ankam. In den ruhigen Zeiten der häufigen Stromausfälle waren dann nur noch die 'Dschunglegeräusche' diverser Tiere zu hören. Der Frosch unterm Bett hat zum Glück nicht mit gequakt.
Tags darauf begann mit einer richtig guten Yogastunde einer Australierin. Dann planmäßig Umzug in eine luftige helle Hütte direkt am Strand. Am Nachmittag die Yogastunden bei einem sehr erfahrenen Inder war mittelmäßig, aber das Ambiente besonders.
17 October 2025
So ihr Lieben, unsere Zeit nähert sich dem Ende. Morgen geht's für 2 Tage nach Mumbai, aber Mumbai soll schon etwas anders sein, als das Indien welches wir bisher gesehen haben.
Palolem-Beach wird im Reiseführer beschrieben , als die Bucht, die paradiesischen Vorstellungen auf dem indischen Subkontinent am nächsten kommt. In dieser Bucht haben wir die letzten luftigen Bambushütten bekommen, mit viel Platz und extra Terrasse mit direktem Meerblick. Cozy Nook gibt es seit 28 Jahren. Der rest der Bucht ist dicht an dicht mit neueren Holzhütten oder anderen Schachteln bebaut.
Die Tage vergehen mit yoga, baden, kanufahren, schlendern, Restaurants suchen, lieb haben, lesen und Wellen-Anschauen-Meditation wie im Fluge. Nur dass der Grad von klebrigen, salzigen Meersand in allen Dingen zunimmt.
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Sorry, die badeszene von julia ist doppelt gepostet.
Wenn ihr noch etwas zu unserer Reise kommentieren möchtet, freue ich mich. Und wenn ich noch etwas dringend aus Mumbai mitbringen sollte, sag bescheid.
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18 October 2025
Vor der Reise hab ich gedacht, mehr in die Sozial-Media-Welt einzutauchen, aber Anspruch und Wirklichkeit klaffen bezüglich Videoqualität klaffen so weit auseinander, dass ich euch damit in Ruhe gelassen habe und meine Zeit hier anders nutzen konnte. Heute früh beim Yoga wollte ich es doch noch mal probieren. Mit Selbstironie muss ich anerkennen, was andere für tolle Filme produzieren. Allein der Versuch, einen ruhigen Platz zu finden wurde von den Fischern karikiert, nachdem mein Handtuch von den fluten erwischt wurde und Hund und Greifvogel aufs Bild wollten. An echtes Yoga war nicht mehr zu denken.
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20 October 2025
Warten auf den Flieger, während hier Diwali gefeiert wird. Ein großes Fest, wie bei uns Weihnachten, mit Familie und Geschenken. Der Sieg des Lichts über die Dunkelheit bzw. Erkenntnis über Unwissenheit. Hier im reichen Mumbai wird vor allem Lakshmi gehuldigt.
Ein paar Dinge sollte ich noch ausprobieren - Ergebnis offen.
Mumbai erschlägt uns mit wieder neuen Eindrücken. Thali - all you can eat (aus versehen), eine wunderschöne Hotel-Dachterrasse zum Yoga machen, die Sonne im typischen Smog, ruhige Tempel, Gottheiten jeder Art, Moderner Reichtum, Hipster Restaurants mit europäischen Preisen und absolute Armut.
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Der Einkauf entpuppt sich komplizierter als erwartet. In Rishikesh wäre es einfacher und günstiger gegangen für Spiri- und Yoga, aber schwerer im Rucksack. Einen schönen Nataraj-Shiva haben wir aber dennoch bekommen, nach Bazar- Verhandlungen.
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27 October 2025
Zurück in Deutschland bleiben schöne Erinnerungen und ein Shiva-Nataraj von einer traditionellen Öllampe angeleuchtet. Yoga geht weiter und der Alltag kommt zurück. Welche Lehren ich aus diesen kurzen 5 Wochen mitnehmen kann, lässt sich noch nicht sagen. Ich schaue voll Freude und Zuversicht auf die schier unlösbaren Aufgaben der Zukunft - zumindest wenn ich mich darum bemühe, klappt es.

So wie es in Indien aussieht, erinnert mich manches an Europa vor 50 Jahren. Eine Junge aufstrebende Nation. Vielleicht können sie viele Fehler von uns vermeiden und Entwicklungen überspringen.
Was aus der Alltags-Spiritualität in Indien wird, werden wir sehen. Manche wundervolle altindische Weisheit wird bei uns auf jeden Fall auch gut gepflegt und im Yoga sogar weiterentwickelt.
Alles Liebe und Namasté
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6 November 2025
Nach der Landung gehen die Projekte gleich weiter. Ich werden den Kanal weiter nutzen und berichten was ich mache. Das sind natürlich meine Veranstaltungen, aber auch Dinge, die ich interessant finde.